Sowjetische Soldaten und ostdeutsche Bevölkerung

28.05.2011 -  

Im Rahmen der 6. Langen Nacht der Wissenschaft hielt der Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte der Neuzeit, Frau Prof. Dr. Silke Satjukow, einen Vortrag zum Thema: "Sowjetische Soldaten und ostdeutsche Bevölkerung". Der Vortrag fand am 28. Mai auf der Otto-von-Guericke-Route Gebäude 30, Tagungsraum der Unversitätsbibliothek, von 19:00 bis 21:00 Uhr statt.

Fünf Jahrzente lang lebten auf dem Territorium Ostdeutschlands durchschnittlich eine halbe Million sowjetische Soldaten und Zivilbeschäftigte Haus an Haus mit der einheimischen Bevölkerung. Silke Satjukow schildert die Geschichte der Besatzung vom Einmarsch der Roten Armee 1945 bis zum Abzug 1994.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit reklamierten die russischen Besatzer nicht nur die politische Macht für sich, sondern handelten aus dem Bewusstsein, über alles frei verfügen zu können. Diese Haltung führte vor Ort zu unregierbaren Zuständen. Deshalb setzte bereits 1947 eine räumliche Entflechtung ein: Der Rückzug der Streitkräfte hinter die grünen Bretterzäune. Fortan gab es abgezirkelte Areale, ganze "Russenstädtchen", die erste verlässliche Grenze zwischen den Besatzern und Besetzten markierten. Sie wurden zur Voraussetzung für das langfristige Nebeneinander vor Ort, aus welchem sich zuweilen sogar ein Miteinander entwickelte. Von politischen Manifestationen über gemeinsame Alltagserfahrungen bis hin zu persönlichen Freundschaften und Liebesbeziehungen präsentiert die Referentin ein detailliertes Bild dieses deutsch-sowjetuschen Neben- und Miteinanders.

Letzte Änderung: 03.06.2014 - Ansprechpartner: Silke Satjukow