Drittmittelprojekte
Laufende Projekte
Tagungs- und Buchprojekt: "Bedeutende Frauen aus Sachsen-Anhalt (Mittelalter - 20. Jahrhundert)"
Förderer: Land Sachsen-Anhalt, 2013-2018
Projektbeschreibung:
Das Projekt erforscht in seinem ersten Teil vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert Frauen, die sich im Raum Sachsen-Anhalt und über ihn hinaus durch ihr Können, ihr Engagement und ihre gestalterische Kraft in besonderer Weise verdient gemacht haben, darunter Berühmtheiten wie Zarin Katharina, Kaiserin Theophanu, Katharina von Bora oder die Dichterin Anna Louise Karsch. Die Lebenswege und Leistungen von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kaiserinnen, Fürstinnen, Schriftstellerinnen, Künstlerinnen, Äbtissinnen, Reformatorinnen oder Ökonominnen werden mit den Methoden der Geschlechterforschung neu erforscht. Bislang unbekannte Bürgerinnen, Mägde oder Dichterinnen wurden erstmals als gesellschaftliche, soziale, künstlerische oder wissenschaftliche Akteurinnen entdeckt und als besondere Persönlichkeiten vorgestellt. Der zweite Band, dessen 135 Beiträge bereits vorliegen, wird im Frühjahr 2018 erscheinen.
Tagung am 27.6.2013: "Bedeutende Frauen aus Sachsen-Anhalt aus vier Jahrhunderten", in Kooperation mit der Koordinationsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tagungsraum der Universitäts-UB
Buch:
Bd. 1: Eva Labouvie (Hg.), Frauen in Sachsen-Anhalt. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, Köln/Weimar/Wien 2016
Bd. 2: Eva Labouvie (Hg.), Frauen in Sachsen-Anhalt. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon vom 19. Jahrhundert bis 1945 (in Vorbereitung für 2018)
Tagungs- und Buchprojekt: „Glaube und Geschlecht – Gender Reformation. Internationale und interdisziplinäre Tagung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zum Reformationsjubiläums 2017“
Förderer: Bundesministerium für Kultur und Medien, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Freunde und Förderer der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 2016-2018
Projektbeschreibung:
Die Reformation wurde durch das religiöse Engagement der Laien getragen, ein Aufbruch, der Frauen völlig neue Handlungsmöglichkeiten eröffnete und die Geschlechterordnung in den europäischen Ländern nachhaltig veränderte. Sie hat daher nicht nur einen einschneidenden Wandel durch die erstmalige Möglichkeit der Wahl zwischen Glaubensrichtungen bewirkt, sondern durch die Ehelehren Martin Luthers und weiterer Reformatoren die Rollen von Männern und Frauen, Müttern und Vätern sowie die Vorstellungen vom Zusammenleben der Geschlechter nachhaltig und bis in die Gegenwart geprägt. Das Projekt möchte sich mit diesem Grundlagenthema der Reformation vor allem unter der Perspektive der Wechselbeziehungen zwischen „Glaube und Geschlecht“ auseinander setzen. Es betrachtet Bezüge, die erstmals von Frauen und Männern in der reformatorischen Bewegung des 16. Jahrhunderts hergestellt und gelebt wurden und jenseits von Konfession und eigener Gläubigkeit bis heute ein Kulturgut der westlichen Welt darstellen. Dabei fragt es sowohl nach den Anteilen von Männern und Frauen an Kirche und Religiosität als auch nach ihren durch die Religion begründeten oder bedingten Rollen, Räumen, Aufgaben und Lebenswegen und nach Kontinuitätslinien bis in die heutige Gesellschaft. Aus unterschiedlicher Perspektive wird sowohl nach brisanten und vieldiskutierten Entwicklungen, als auch nach den Wechselwirkungen von Glaube und Geschlecht in weiteren Religionen wie dem Hinduismus, Buddhismus, Judentum und Islam gefragt. Die Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der Vereinbarkeit vor allem nichtchristlicher mit den Gesellschafts- und Geschlechterordnungen christlich geprägter europäischer Länder, dürfte vor dem Hintergrund der jüngsten Migrationsbewegungen zu den aktuellsten Fragen der Gegenwart zählen.
Tagung vom 29.6. bis 1.7.2017: „Glaube und Geschlecht – Gender Reformation. Internationale und interdisziplinäre Tagung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zum Reformationsjubiläums 2017“, Kulturhistorisches Museum Magdeburg und Senatssaal der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Konzeption und wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Eva Labouvie, Organisation: Stefanie Fabian
Buchprojekt geplant für 2018
Abgeschlossene Projekte seit 2003 (s. Datenbank des Forschungsportals Sachsen-Anhalt)
Forschungs- und Ausstellungsprojekt: „Leben in der Stadt. Eine Kulturgeschichte Magdeburgs (10.-20. Jahrhundert)“ aus Anlass des Stadtjubiläums 2005
Förderer: Land Sachsen-Anhalt, April 2002-Dezember 2005
Buch: Eva Labouvie (Hg.), Leben in der Stadt. Eine Kultur- und Geschlechtergeschichte Magdeburgs, Köln/Weimar/Wien 2004
Ausstellung: "Leben in der Stadt", Wanderausstellung aus Anlass des Stadtjubiläums der Landeshauptstadt Magdeburg 2005
Forschungsprojekt: "Ökonomien des Lebens. Zum Wirtschaften der Geschlechter in Geschichte und Gegenwart"
Förderer: Land Sachsen-Anhalt und Landeszentrale für Politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, 2003-2004
Tagung am 14.3.2003: "Erste Interdisziplinäre Konferenz zur Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt und den neuen Bundesländern": Ökonomien des Lebens. Zum Wirtschaften der Geschlechter in Geschichte und Gegenwart, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Buch: Eva Labouvie (Hg.), Ökonomien des Lebens. Zum Wirtschaften der Geschlechter in Geschichte und Gegenwart, Münster 2004
Ausstellungs-, Buch- und Tagungsprojekt: "Pionierinnen, Wissenschaftlerinnen, Kämpferinnen: Dorothea Christiana Erxleben und die weibliche Seite der (Natur-)Wissenschaften"
zus. mit Prof. Dr. Eva Brinkschulte, FMED, Inst. für Geschichte, Ethik, Theorie der Medizin
Förderer: Land Sachsen-Anhalt, Gesellschaft der Freunde und Förderer der OvGU Magdeburg, Sparkasse Magdeburg, Nord/LB, Institut für Geschichte und Institut für Politikwissenschaft der Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Medizinischen Fak. (Inst. für Sozialmedizin, Inst. für Geschichte, Ethik, Theorie der Medizin), Fak. für Naturwissenschaften, Fak. für Mathematik, Institut für Technische und Betriebliche Informationssysteme
Tagung am 19.4.2004: Pionierinnen, Wissenschaftlerinnen, Kämpferinnen: Dorothea Christiana Erxleben und die weibliche Seite der (Natur-)Wissenschaften, Otto-von-Guericke-Universität
Podiumsdiskussion am 8.6.2004: Frauenforschung - Frauenförderung: Wie männlich ist die Wissenschaft?, unter Schirmherrschaft der Staatssekretärin des Ministeriums für Soziales und Familie, Bärbel Freudenberg-Pilster, und des Rektors der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität
Buch: Eva Labouvie/ Eva Brinkschulte (Hg.), Dorothea Christiana Erxleben - Weibliche Gelehrsamkeit und medizinische Profession seit dem 18. Jahrhundert, Halle 2006
Tagungsprojekt: "Geschlecht und Gesundheit. Zur Diskussion des Konzeptes der 'Salutogenese'"
Förderer: Land Sachsen-Anhalt und Landeszentrale für Politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, 2004
Tagung am 19.11.2004, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Forschungs- und Buchprojekt: "Hofkultur, adlige Gesellschaft und Kommunikation. Aspekte von Kultur und Geschlecht in der Adelswelt Sachsen-Anhalts vom 18. bis 20. Jahrhundert"
Förderer: Land Sachsen-Anhalt, 2005-2006
Buch: Eva Labouvie (Hg.), Adel in Sachsen-Anhalt. Höfische Kultur zwischen Repräsentation, Unternehmertum und Familie, Köln/Weimar/Wien 2007
Konferenz und Buchprojekt: Familienbande - Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft
Förderer: Land Sachsen-Anhalt
Konferenz: Vierte Interdisziplinäre Konferenz zur Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt und den neuen Bundesländern: Familienbande - Familienschande. Geschlechterbeziehungen in Familie und Verwandtschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Buch: Eva Labouvie/Ramona Myrrhe (Hg.), Familienbande - Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft, Köln/Weimar/Wien 2007
Drittmittelprojekt: "Beziehungs- und Kommunikationskulturen von Frauen im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Raumes Sachsen-Anhalt"
Förderer: Land Sachsen-Anhalt, 2007-2010
Projektbeschreibung:
Das Forschungsprojekt "Beziehungs- und Kommunikationskulturen von Frauen im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Raumes Sachsen-Anhalt" (gefördert vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt) umfasst ein auf zwei Jahre angelegtes Forschungsvorhaben "Zur Kommunikations- und Beziehungskultur adliger Frauen im Raum Sachsen-Anhalt auf der Basis ihrer Korrespondenzen" (Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Carolin Doller) sowie eine internationale und interdisziplinäre Konferenz zur Thematik "Schwestern und Freundinnen. Zur Beziehungs- und Kommunikationskultur zwischen Frauen in der Vormoderne" (siehe Konferenzprogramm unter "Veranstaltungen").
Tagung 14./15.11.2008: Sechste Interdisziplinäre Konferenz zur Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt und den neuen Bundesländern: Schwestern und Freundinnen. Beziehungs- und Kommunikationskulturen von und unter Frauen, in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg (unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Dr. Gerlinde Kuppe), Sozialministerium
Buch: Eva Labouvie (Hg.), Schwestern und Freundinnen. Zur Kulturgeschichte weiblicher Kommunikation, Köln/Weimar/Wien 2009
Drittmittelprojekt: "Im Schatten. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal"
Förderer: Land Sachsen-Anhalt, 2004-2014
Projektbeschreibung für das Teilprojekt „SchattenRisse“:
Die innerhalb des Forschungsprojektes erstellte Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal" spannt einen zeitlichen Bogen von eintausend Jahren Frauengeschichte in der Region des heutigen Sachsen-Anhalt. Sie begreift die Geschichte und das Wirken von Frauen als einen wichtigen Teil der regionalen Geschichte und stellt im historischen Kontext erstmals Lebenswelten, Erfahrungen, Visionen und das Handeln von Frauen in Sachsen-Anhalt vor. Die aus 30 thematischen Tafeln bestehende Ausstellung möchte zu einer Zeitreise einladen, die Lebenswelten von Frauen sichtbar werden lässt. Dabei kommen Königinnen und Kaiserinnen wie Mathilde, Adelheid und Theophanu ebenso in den Blick wie weibliches Leben in Stiften, Klöstern, aber auch in Dörfern und Städten. Obwohl Frauen über große Zeiträume hinweg Bildungsmöglichkeiten verschlossen schienen, treten einige wie die erste deutsche Ärztin Dorothea Christiana Erxleben, die Altphilologin Ernestine Christine Reiske, die Musikerin Maria Barbara Bach oder die Theaterprinzipalin Caroline Neuber und andere mit herausragenden Leistungen hervor. Sie standen am Beginn eines Prozess, der langfristig Frauen den Weg an Universitäten und Parlamente öffnete. Den weiblichen Anteil an regionaler und allgemeiner Geschichte wahrzunehmen, ist ein Anspruch, dem sich das Forschungsprojekt in seiner Gesamtheit stellt.
- Wanderausstellung "SchattenRisse. Frauenleben zwischen Altmark und Unstruttal". Eröffnung am 14.12.2005 im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten
- Weiterführung des Projektes "FrauenOrte" mit der Erstellung von 9 Tafeln (2006)
- Betreuung der Wanderausstellung 2005-2014
Drittmittelprojekt: "Körperpolitik, Bio-Macht und der Wert menschlichen Lebens. Nationalsozialistische Zwangssterilisationen auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt"
Förderer: Land Sachsen-Anhalt, 2010-2015
Projektbeschreibung:
Das Forschungsprojekt beabsichtigt eine Untersuchung der sowohl der medizinisch-psychiatrischen als auch der sozialen Diagnostik nationalsozialistischer Zwangssterilisationspraxis, insbesondere aber auch der Beurteilung des gesellschaftlichen Wertes und der damit einhergehenden Ausschlussverfahren von so genannter "Minderwertigkeit" bei Frauen und Männern. Damit geht es erstmalig eine Analyse sowohl der Durchführung von Zwangssterilisationen als auch dieses für das Verständnis nationalsozialistischer Gewaltpolitik grundlegenden Themenbereichs unter geschlechtergeschichtlichen Aspekten für den gesamten Raum des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt an. Einer Untersuchung unterzogen werden insbesondere die Anstalten und Krankenhäuser in Uchtspringe, Jerichow, Magdeburg, Halle, Altscherbitz, Bernburg und Haldensleben, in denen mehrere tausend Zwangssterilisationen während der NS-Zeit durchgeführt wurden. Unter Einbezug vor allem geschlechter- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen und unter Anwendung neuer Forschungsmethoden, soll damit ein entscheidender Beitrag zur historischen Aufarbeitung eines regionalen Forschungsdesiderats und zur Intensivierung der genderbezogenen universitären Forschung geleistet werden. Das Forschungsprojekt, das seinen inhaltlichen Schwerpunkt auf die ohnehin in der regionalen Forschung bisher vernachlässigte Untersuchung nationalsozialistischer Sterilisation von Frauen und Männern legt, stellt hierbei die geschlechtsbezogenen und geschlechtsspezifischen Beurteilungs- und Verfahrenskriterien, den Umgang mit betroffenen Männern und Frauen sowie ihren Familien und die nationalsozialistische Konstruktion von männlicher und weiblicher "Minderwertigkeit" in den Mittelpunkt. Damit wendet es sich zugleich einem weiteren, von der geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung lange Zeit stiefmütterlich behandelten Themenkomplex zu: der Körper- und Bevölkerungspolitik, der Wirkungsmacht und Bedeutung von "Bio-Macht" (M. Foucault) und hier insbesondere der sozialen Beurteilungsfunktion des medizinischen Gutachtens bei der Stigmatisierung von "erbkranker" Männlichkeit und Weiblichkeit.
Drittmittelprojekt: „Ulrichskirche Magdeburg und die Reformation“
Förderer: Kuratorium Ulrichskirche e.V., Magdeburg, 2014/2015