Schwierige Orte - Regionale Erinnerung an das "Zeitalter der Extreme"
Es gibt Erinnerungen, die schmerzen: Kriege, Vertreibungen, Verfolgung und Mord gehören dazu. Solche traumatischen Erfahrungen verdichten sich an speziellen Orten, etwa ehemaligen Lagern, Gefängnissen, Schlachtfeldern oder heutigen Gedenkstätten. Wie aber integriert man solche „Schwierigen Orte“ ins lokale und regionale (Heimat-) Gedächtnis? Wie bringt man Ereignisse zum Sprechen, über die lange geschwiegen wurde?
Die Tagung soll neue Zugänge zu spezifischen Orten der Erinnerung eröffnen und dies im Dialog zwischen Wissenschaftlern, Heimatforschern und interessierten „Laien“ ermöglichen. Gleichzeitig wird mit dieser Tagung die erfolgreiche Reihe „Deutsche Erinnerungslandschaften“ wieder aufgenommen, die zwischen 2001 und 2006 vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt und wechselnden Partnern durchgeführt worden ist. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Engagiert für Heimat und Demokratie“ des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V. statt, das der Landesheimatbund in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligen- Agenturen Sachsen-Anhalt e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt durchführt, gefördert durch das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“.
Im Rahmen dieses Projektes sollen Sensibilisierungsprozesse für Toleranz und demokratisches Handeln in Traditions- und Heimatvereinen angestoßen werden. Heimat-, Orts- und Kulturvereine gestalten durch ihre regionalen Aktivitäten, ihre Themensetzungen und öffentlichen Äußerungen das Gemeinwesen maßgeblich mit und spielen dabei eine wichtige Rolle in der Gestaltung regionaler Erinnerungskultur und politischhistorischer Bildungsarbeit vor Ort. Hier erweist sich ein angemessener Umgang mit „Schwierigen Orten“ als aktuelle regionale Herausforderung. Die Veranstalter danken der Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg für die maßgebliche Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung der Tagung, sowie der Gedenkstättenstiftung Sachsen-Anhalt für die Durchführung des Exkursionstages.
Freitag, 15. Juni 2012 | |
14:00 Uhr | Begrüßung und Eröffnung:
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14:30 Uhr | „Böse Orte“ - „Verunsichernde Orte“ - „Schwierige Orte“. Zum Umgang mit Orten traumatischer Erinnerungen.
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15:30 Uhr | Lichtenburg in Prettin. Eine schwierige Erinnerung par excellence.
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16:30 Uhr | Kaffepause |
17:00 Uhr | Das Stalag XI Altengrabow und seine Arbeitskommandos als „Unorte“ der NS-Volksgemeinschaft. Kommunikations- und Interaktionsräume am Beispiel sogenannter GV-Verbrechen.
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19:00 Uhr | Abendessen anschließend Gesprächsmöglichkeiten |
Samstag, 16. Juni 2012 | |
07:30 Uhr | Frühstück |
09:00 Uhr | Abfahrt der Exkursion zur Gedenkstätte für Opfer der NS - „Euthanasie“ Bernburg, zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und zur Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge; Führungen werden jeweils durch die Gedenkstättenleiter
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19:00 Uhr | Abendessen |
Sonntag, 17. Juni 2012 | |
09:00 Uhr | Dingliche Ostalgie? Materielle Zeugnisse der DDR.
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10:00 Uhr | Auf Spurensuche vor Ort?! - Objekte, Dinge, Reste in der Gedenkstättenarbeit.
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11:00 Uhr | Podiumsdiskussion Aspekte des Umgangs mit schwierigen Orten in Region und „Heimat“
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12:30 Uhr | Ende der Tagung Es besteht im Anschluss die Möglichkeit für ein gemeinsames Mittagessen. Bitte melden Sie sich hierfür rechtzeitig an! |
Tagungsmoderation: Cornelia Habisch, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt |