Sommersemester 2012

Internationale Konferenz Besatzungskinder in Österreich und Deutschland

27.09.2012 -

Am 27. September 2011 findet unter Beteiligung des Institut für Geschichte/Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit eine internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema "Besatzungskinder in Österreich und Deutschland" statt.

Die Veranstaltung findet in der Diplomatischen Akademie Wien statt und wird neben dem IGES vom Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Europäischen Netzwerk Erinnerung und Solidarität sowie des Vereins zur Förderung der Forschung von Konflikten und Kriegen ausgerichtet. Mitarbeiter, Studierende und interessierte Hörer sind wie immer sehr herzlich eingeladen. Etwaige Fragen zur individuellen Andreise und Orientierung in Wien können an den Lehrstuhl gerichtet werden.

 

Zum Thema:

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in ganz Österreich und Deutschland sogenannte Besatzungskinder auf die Welt: als Folge freiwilliger sexueller Beziehungen zwischen einheimischen Frauen und Besatzungsangehörigen, aber auch als Folge von Vergewaltigungen. Sie galten als „Kinder des Feindes“, obwohl die Väter de jure keine Feinde mehr waren, und waren - gemeinsam mit ihren Müttern - meist unterschiedlichen Formen von Diskriminierung ausgesetzt. Gerade Kinder sowjetischer und „farbiger“ französischer Besatzungsangehöriger oder schwarzer GIs bildeten eine Angriffsfläche für rassische, ideologische und moralische Vorurteile, was zum Teil auch eine Folge der NS-Propaganda darstellte.

Gemäß Stalins Politik waren Eheschließungen zwischen sowjetischen Soldaten und österreichischen bzw. deutschen Frauen so gut wie ausgeschlossen. Die meisten Armeeangehörigen wurden sogar zurück in die UdSSR versetzt, sobald eine derartige Liaison publik wurde. Jahrzehntelang war ein Kontakt beinahe unmöglich. Aber auch in den westlichen Besatzungszonen, in denen nach der Aufhebung des Fraternisierungsverbotes Eheschließungen zwischen Besatzungssoldaten und einheimischen Frauen erlaubt waren, wuchs die Mehrheit der Besatzungskinder als eine vaterlose Generation auf. Ohne Unterhaltszahlungen lebten viele dieser „unvollständigen“ Familien in finanziell schwierigsten Verhältnissen.

Bei einem großen Teil der Besatzungskinder sind die Folgen der negativen individual-psychischen und psychosozialen Erfahrungen bis heute bemerkbar. Auch die gesellschaftliche Ächtung - oder die Angst davor - ist im näheren Umfeld teilweise nach wie vor spürbar. Gleichzeitig sind viele der Betroffenen von Tabuisierungen, Verheimlichungen und Lügen umgeben. Dies ist besonders schmerzhaft, wenn wenig bis nichts vom Vater bekannt ist. Die Suche nach dem Vater ist für viele der Betroffenen Zeit ihres Lebens ein Thema.

Im Rahmen der Konferenz wird erstmals ein Überblick über die Situation der Besatzungskinder in den unterschiedlichen Besatzungszonen Österreichs und Deutschlands, ihre Sozialisations- und Lebensbedingungen sowie ihre weiteren Biografien gegeben werden. Die Rolle der (Nachkriegs-) Gesellschaften wird dabei ebenso berücksichtigt wie jene der (ehemaligen) Besatzungsmächte. Diese akribische Spurensuche soll dieses vielfach bis heute tabuisierte Thema der Öffentlichkeit zugänglich machen und eine Lücke in der Zeitgeschichteforschung schließen.

 

Wissenschaftliche Leitung:

 

  • Doz. Dr. Barbara Stelzl-Marx, Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Graz - Wien
  • Prof. Dr. Silke Satjukow, Universität Magdeburg

Gefördert von:

 

  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • Fritz Thyssen Stiftung für die Wissenschaftsförderung

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Grundsteinlegung für den künftigen Hörsaal 6 auf dem FHW-Campus

24.09.2012 -

Aktuelle Pressemittelung und Bilder zur Grundsteinlegung für den künftigen Hörsaal 6 auf dem FHW-Campus in der Zschokkestraße.

 

Aus der Pressemitteilung 97/2012 der OvGU vom 12. September 2012

Neuer Hörsaal für beste Studienbedingungen an der Uni Magdeburg

Oberbürgermeister und Uni-Rektor legen Grundstein für den Neubau Hörsaal 6

Auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) wird am 24. September 2012 der Grundstein für einen Hörsaalneubau gelegt. Im Beisein von Staatssekretär Marco Tullner vom Ministerium Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, dem Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper und dem Rektor der Universität Magdeburg, Prof. Klaus Erich Pollmann wird in der Zschokkestraße der Behälter mit Grundrissen, einer aktuellen Tageszeitung, dem Universitätsmagazin, dem Jahrbuch der Universität und einem Münzsatz feierlich in den Grundstein eingebracht.

Im Laufe der nächsten 12 Monate wird in unmittelbarer Nähe des gerade sanierten Gebäudes 40 der Fakultät für Humanwissenschaften ein eingeschossiger, hufeisenförmiger Neubau mit einer Glasfassade und modernster Medientechnik entstehen. Der Hörsaal wird allen Fakultäten zur Verfügung stehen und Platz für 300 Studierende bieten. Er schließt eine Kapazitätslücke zwischen den vorhandenen Hörsaalgrößen für 200 bzw. 470 Studierende. „Der Wettbewerb um gute Studierende wird unter den Hochschulen weiter zunehmen. Wir freuen uns darum umso mehr, mit dem dringend benötigten Hörsaalbau die Attraktivität der Studienbedingungen an der OVGU erheblich steigern zu können“, so der Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan.

Den Entwurf für den Neubau lieferte das pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten und Ingenieure Magdeburg. Bauherr ist die Universität, welche den Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) mit der Umsetzung beauftragt hat.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum neu entstehenden Hörsaal laufen die planmäßigen Arbeiten zur grundlegenden Sanierung des Fakultätsgebäudes der Humanwissenschaften. Die Übergabe an die Fakultät wird zum Beginn des Sommersemesters im April 2013 erfolgen.

Ansprechpartner: Detlef Göthe, Dezernent für Technik und Bauplanung, Tel.: 0391 67-56099, E-Mail: detlef.goethe@ovgu.de

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„Die Russen“ in Deutschland von 1945 bis 1994

17.09.2012 -

Im Rahmen des Begleitprogramms zur Sonderausstellung "ОТКУДА ? КУДА ? - Woher? Wohin? - Bilder vom Abzug der russischen Streitkräfte aus Sachsen" wird die Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte der Neuzeit, Frau Prof. Silke Satjukow, im Forum Museum des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden, am 17. September 2012, um 19:00 Uhr, zum Thema: "'Die Russen' in Deutschland von 1945 bis 1994" zu Gast sein.

 

Informationen des Veranstalters

Fast ein halbes Jahrhundert standen sowjetische Truppen im Osten Deutschlands: Von 1945 bis 1994 kontrollierten „die Freunde“ das Geschehen jenseits von Elbe und Werra. Die Historikerin Prof. Dr. Silke Satjukow beschreibt die Umstände von Einmarsch und Abzug der Besatzungsmacht, darüber hinaus aber auch den Alltag ihrer Präsenz in der DDR - vor und hinter den Kasernenmauern. Im Umfeld von Garnisonsstädten waren „die Russen“ Tag und Nacht präsent: an ihre schweren Ural-Lastkraftwagen, ihre dröhnenden Hubschrauber und Panzerfahrzeuge erinnern sich viele bis heute.

DDR-Bürger und Sowjetsoldaten begegneten sich nicht nur als „Waffenbrüder“, sondern auch als diskrete Schwarzhändler. Soldaten und Offizierfrauen arbeiteten in Industriekombinaten und Produktionsgenossenschaften. Zugleich prägten auch Umweltzerstörungen und Straftaten von Sowjetsoldaten den Alltag: ein ambivalentes Miteinander, das bis heute nicht vergessen ist.

 

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Tagung - Die Zukunft der Erinnerung an die innerdeutsche Grenze

06.09.2012 -

Vom 06. bis 08. September 2012 findet die öffentliche wissenschaftliche Fachtagung "Die Zukunft der Erinnerung an die innerdeutsche Grenze" im Hanns-Lilje-Haus und im Historischen Museum Hannover statt.

Vom Institut für Geschichte werden die Lehrstuhlinhaberin für Geschichte der Neuzeit, Frau Prof. Silke Satjukow, sowie der Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn anwesend sein. Zur Tagung sind Mitarbeiter und Studierenden des IGES sowie interessierte Hörer eingeladen. Die Anmeldung erfolgt über den Veranstalter (siehe Flyer zur Tagung).

 

Information des Veranstalters

Aus der politischen und militärischen Teilung der beiden deutschen Staaten ist nach der Grenzöffnung 1989/90 eine vielschichtige Erinnerungslandschaft entstanden, die durch zahlreiche kleinere, mittlere und größere Museen, Initiativen sowie Lern- und Gedenkorte geprägt ist. Neben einigen öffentlich geförderten Einrichtungen sind es am niedersächsischen Abschnitt vor allem die privat und mit viel Engagement geführten Museen, die diese Erinnerungslandschaft prägen und im Mittelpunkt des Dokumentationsprojektes „Zukunft der Grenzmuseen“ stehen.

Ziel des Projektes ist es, im Dialog mit den Einrichtungen eine Bestandserhebung zu verfassen, die sowohl die derzeitige Situation der Grenzlandmuseen dokumentiert, als auch auf Zukunftsperspektiven eingehen soll. Erste Ergebnisse dieser Bestandserhebung sollen im Rahmen der Tagung „Die Zukunft der Erinnerung an die innerdeutsche Grenze“ diskutiert werden.

Die Basis für die wissenschaftliche und museumsdidaktische Diskussion liefern Annäherungen an das Phänomen „Grenze“, um historische und internationale Vergleichsbeispiele zum Leben an und mit Grenzen erörtern zu können. Dies führt zu einer Auseinandersetzung mit der Überwindung des „Eisernen Vorhangs“ aus der internationalen Perspektive und ergänzend am Beispiel Berliner Mauer. Hieran schließen sich Überlegungen an, wie Grenze, Mauer und deutsche Teilung heute museal präsentiert werden können.

Ziel der Tagung wird es sein, auf der Basis einer ersten Analyse der aktuellen Situation von Grenzlandmuseen und -sammlungen auf beiden Seiten des niedersächsischen Abschnitts der innerdeutschen Grenze neue Perspektiven zu entwickeln, zu diskutieren und zu vertiefen. Das Projekt „Zukunft der Grenzmuseen“ wird von der Forschungsgruppe Innerdeutsche Grenze, an der das Historische Seminar der Leibniz Universität Hannover und das Historische Museum Hannover beteiligt sind, koordiniert. Weitere Informationen finden Sie unter www.grenzprojekt.de

Wissenschaftlich und museumsdidaktisch wird „Zukunft der Grenzmuseen“ durch das Historische Seminar der TU Braunschweig, den Museumsverband Niedersachsen-Bremen, die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, den niedersächsischen Geschichtslehrerverband, die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn sowie das Grenzlandmuseum Eichsfeld beratend begleitet.

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Museumsdirektor Prof. Dr. Matthias Puhle wechselt ins Kultusministerium

01.09.2012 -

Prof. Dr. Matthias Puhle, Honorarprofessor und Lehrbeauftragter am Institut für Geschichte der OvGU, wechselt zum 01. September 2012 als Abteilungsleiter Kultur in das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt.

Puhle ist Leitender Direktor der Magdeburger Museen und u.a. seit 1994 Lehrbeauftragter des Institus für Geschichte sowie seit 2004 Honorarprofessor an der Otto-von-Guericke-Universität.

 

Pressemittelung Nr.: 125/2012 des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt vom 01. August 2012

Museumsdirektor Prof. Dr. Matthias Puhle wechselt ins Kultusministerium

Der Direktor des Kulturhistorischen Museums in Magdeburg, Prof. Dr. Matthias Puhle, wechselt zum 1. September ins Kultusministerium Sachsen-Anhalts. Am 1. August hat er die Ernennungsurkunde als Abteilungsleiter Kultur von Kultusminister Stephan Dorgerloh erhalten. „Wir freuen uns, einen so profilierten Fachmann für das Ministerium gewonnen zu haben. Matthias Puhle wird seine reiche Erfahrung als Leiter der Magdeburger Museen und als Vorsitzender des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt in die Arbeit einbringen“, so der Minister. Als Abteilungsleiter Kultur ist Matthias Puhle künftig für Musik und Theater im Land, bildende und angewandte Kunst, den Denkmalschutz und die Museen, die Kulturstiftungen und Sammlungen sowie den Bereich Soziokultur, Kinder- und Jugendkultur zuständig.

Der 57-jährige Historiker ist bislang Leitender Direktor der Magdeburger Museen. Puhle stammt aus Braunschweig und hat nach dem Abitur von 1974 bis 1979 an der TU Braunschweig Geschichte, Germanistik, Philosophie und Pädagogik studiert, 1984 wurde er promoviert. Ab 1980 war Puhle als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 1985 als Kustos am Städtischen Museum Braunschweig tätig, bevor er 1991 nach Magdeburg ans Kulturhistorische Museum wechselte. Besondere Verdienste hat er sich hier mit den Otto-Ausstellungen erworben. Für seine wissenschaftliche Ausstellungstätigkeit, insbesondere für die Europaratsausstellung „Otto der Große, Magdeburg und Europa“, erhielt er 2002 das Bundesverdienstkreuz. Im Jahr 2004 wurde er zum Honorarprofessor an der Otto-von-Guericke-Universität ernannt.

Bildnachweis:
Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (links) überreichte Prof. Dr. Matthias Puhle am 1. August die Ernennungsurkunde zum Abteilungsleiter Kultur im Kultusministerium
(Foto: Kultusministerium)

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Letzte Änderung: 19.01.2016 - Ansprechpartner: Silke Satjukow