Lernorte: Geschichtsvermittlung in der Mediengesellschaft
In einem gerade im Mitteldeutschen Verlag erschienen Sammelband haben sich Studierende mit Werbestrategien für Industrieregionen Sachsen-Anhalts beschäftigt. Der Band ist eines der Ergebnisse des Lehrformates Lernorte: Geschichtsvermittlung in der Mediengesellschaft, die in den letzten Jahren im Fachgebiet Geschichte und Öffentlichkeit der Fachdisziplin Geschichte der OvGU erarbeitet wurden.
Mit der zunehmenden Industrialisierung Deutschlands seit Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte sich die alte Kulturlandschaft gravierend. Damit stieg der Bedarf an einer Kommunikation des Industriemodells als sinnstiftend für die jeweilige Region. Auch Vertreter der Kirchen beteiligten sich an diesem Diskurs. Anlässlich einer Tagung von Pfarren der Industriegemeinden Mitteldeutschlands im Januar 1927 hieß es: „Warum sollen wir um Vergangenes klagen? In allem was ist, ist der Wille Gottes. Das Lied der Arbeit ist ein anderes, gewaltigeres geworden. Und so, wie die Erde ist, ist sie des Herrn.“
Anhand der Beispiele der Industriestadt Magdeburg, des Braunkohlereviers Geiseltal, des Kupferschieferbergbaureviers im Mansfelder Land und der Chemieregion Leuna-Merseburg zeichnen die Autorinnen und Autoren die Bewerbung dieser Industriestandorte bis in die Gegenwart nach. Der Band umfasst 143 Seiten und ist reich bebildert.