Pressemitteilung: Großer Bahnhof für Heinrich I.
Beinahe alle waren sie gekommen, um Heinrich I. ein Jahr vor der 1100. Wiederkehr seiner Königserhebung die Aufwartung zu machen: der Ministerpräsident, der Oberbürgermeister, Landtagsabgeordnete, Stadträte, hochrangige Wissenschaftlerund insgesamt rund 500 Teilnehmer, die von Donnerstag bis Samstag der interdisziplinären Tagung „Plötzlich König – Heinrich I. und Quedlinburg“ beiwohnten.
Die vom Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Zentrum für Mittelalterausstellungen Magdeburg organisierte und gemeinsam mit der Welterbestadt durchgeführte Veranstaltung umfasste 18 Vorträge. Zahlreiche ältere Legenden um Heinrich I. konnten so beiseite geräumt, neue Erkenntnisse über seine Herrschaft und deren Voraussetzungen gewonnen und ein nüchternes Bild des ersten Herrschers aus dem Hause der Ottonen gezeichnet werden. Zugleich wurden zahlreiche Facetten seiner späteren politischen Instrumentalisierung aufgezeigt. „Armer Heinrich“ – meinte ein sachkundiger Beobachter am Ende. Eines ist freilich geblieben: Heinrich I. hat ein auseinanderstrebendes Reich geeint, innere Konflikte beschwichtigt, äußere Gefahren abgewehrt, das heutige Sachsen-Anhalt zur Zentrallandschaft seines Königtums gemacht und mit der Bestimmung Quedlinburgs zu seinem Begräbnisort, dessen Aufstieg zur Welterbestadt überhaupt erst ermöglicht. Die Tagungspublikation wird zum dreifachen Jubiläumsjahr 2019 (Heinrichs Königserhebung 919; die friedliche Revolution von 1989 und die Ernennung Quedlinburgs zur Welterbestadt vor 25 Jahren) vorliegen. Heinrich bleibt im Gespräch!