Dr. Steffi Kaltenborn (Zeitgeschichte)
Dr. Steffi Kaltenborn (Zeitgeschichte)
Institut 2: Soziologie, Politik, Geschichte; Bereich für Geschichte
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1964 | geboren am 18.5. in Borna
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1982 | Abitur
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1982-1985 | Lehramtsstudium in den Fächern Geschichte und Russisch an der Pädagogischen Hochschule "E. Weinert" Magdeburg
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Dezember 1985 | Diplom-Fachlehrerin für Geschichte und Russisch
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1986 - 1989 | befristete Assistentin in der Sektion Geschichte der Pädagogischen Hochschule Magdeburg
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Juli 1989 | Promotion zum Thema "Die Lösung des Umsiedlerproblems im Land Thüringen 1945 bis 1948"
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1984-1993 | Assistentin in der Sektion/Institut für Geschichte der Pädagogischen Hochschule Magdeburg
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seit 1993 | wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
siehe LSF
Publikationen seit 2003
- Magdeburger Schulen in der Nachkriegszeit. In: Puhle, Mathias: Magdeburg lebt! Kriegsende und Neubeginn 1945-1949 (= Magdeburger Museumsschriften, Bd. 13) Magdeburg 2011, S. 269-284.
- Beiträge in: Birkenfeld, Wolfgang; Ebeling, Hans (Hg.): Die Reise in die Vergangenheit, Braunschweig 2011.
- Beiträge in: Birkenfeld, Wolfgang; Ebeling, Hans (Hg.): Die Reise in die Vergangenheit. Arbeitsheft, Braunschweig 2011.
- Stationen der deutschen Teilung: 1944 - 1952 - 1961 - 1989. In: Kannmann, Paul/ Lorke, Christoph/ Richter, Erik/ Stollberg, Germo (Red.): Die innerdeutsche Grenze 1944 - 1990, Darstellungen und Quellen zur Unterrichtsvorbereitung, Magdeburg 2009, S. 11 - 22.
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zus. mit Mathias Tullner: Diskriminierung, Verhaftung und gezielte Vernichtung. Spuren der Verfolgung in Magdeburg währen der NS-Zeit. In: Matthias Puhle (Hg.): Unerwünscht verfolgt ermordet. Ausgrenzung und Terror während der nationalsozialistischen Diktatur in Magdeburg 1933 - 1945. Magdeburg 2008.
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Magdeburger Schüler zwischen Jugendweihe und Konfirmation 1954 bis 1958. In: Ramona Myrrhe (Hg.): Geschichte als Beruf. Festschrift für Klaus Erich Pollmann zum 65. Geburtstag. Demokratie und Diktatur Protestantismus und politische Kultur. Stekovics 2005.
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zus. mit Detlef Schmiechen-Ackermann (Hg.): Stadtgeschichte in der NS-Zeit. Fallstudien aus Sachsen-Anhalt und vergleichende Perspektiven. Münster 2005.
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Mitarbeit an: Manfred Wille (Hg.): Die Vertriebenen in der SBZ/DDR. Dokumente (3 Bd.). Wiesbaden 1996, 1999, 2003.
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Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen, Magdeburg in der Nachkriegszeit
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Jugend und Schule in der DDR
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Geschichte der deutsch-deutschen Grenze
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Geschichtsvermittlung in Sekundarschulen und Gymnasien - Gestaltung von Unterrichtsmaterialien
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Geschichte schreiben für Kinder
Die folgenden auf der Basis eines Papiers des Historischen Instituts der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammengestellten Hinweise sollen eine Orientierung über die Anforderungen geben, die am Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit an wissenschaftliche Hausarbeiten gestellt werden. Sie bauen auf den im Laufe des Studiums vermittelten Kenntnissen über die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens auf.
1. Thema und Fragestellung |
Unabhängig davon, ob Sie das Thema Ihrer Hausarbeit selbst gewählt oder im Rahmen eines Seminars lediglich übernommen oder zugeteilt bekommen haben, ist die Reflexion über Thema und Fragestellung von zentraler Bedeutung. Das betrifft zunächst die Frage nach dem Gegenstand der Arbeit und der thematischen, räumlichen und zeitlichen Eingrenzung, die sicherstellt, dass das gewählte Thema im Rahmen einer Hausarbeit überhaupt bearbeitet werden kann. Sehr oft ergeben sich Probleme aus einer unrealistischen Einschätzung des Verhältnisses zwischen Umfang der Arbeit und Reichweite und Komplexität des gewählten Themas. Bilden Sie sich deshalb unbedingt eine konkrete Vorstellung über die vorgegebene Seitenzahl der gesamten Hausarbeit und des Hauptteils, überschlagen Sie grob, wie viele Kapitel realistisch zu bilden sind und fragen Sie kritisch, ob das gewählte Thema tatsächlich in diesem Rahmen bearbeitet werden kann. Besonders für Studienanfänger ist es ratsam, rechtzeitig mit dem Dozenten/der Dozentin eine Grobgliederung zu besprechen. Dazu müssen Sie sich aber bereits einen ersten Überblick über die Literaturlage verschafft haben.
Wahl und Eingrenzung des Themas sind nicht zu verwechseln mit der Fragestellung, die Sie entwickeln müssen. Ohne klare Fragestellung wird Ihre Arbeit eine bloße Aneinanderreihung historischer Fakten bleiben. Nur eine klare Fragestellung kann zudem gewährleisten, dass Sie im Laufe Ihrer Literatur- und Quellenrecherche Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden können. Die Frage, die Sie an den gewählten Gegenstand richten, sollte sich an Ihren eigenen Interessen orientieren (Was ist für mich an diesem Thema interessant, worüber möchte ich mehr erfahren?), sie sollte sich präzise und kurz formulieren lassen und es muss eine historische Frage sein.
Keine historischen Fragen sind z.B. solche Fragen, die sich auf die moralische Legitimation historischer Prozesse und Entscheidungen zielen („War die Ostpolitik der Regierung Brandt nach 1969 richtig oder falsch?“), die ein politisches Argument untermauern wollen oder die ausschließlich abgeleitet sind aus heutigen Problemlagen („Der Staat und die RAF. Wie die Bundesrepublik zu dem Überwachungsstaat wurde, der sie heute ist“). Eine historische Frage wird nicht zuerst nach Parallelen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sondern nach Besonderheiten, Bedingungen und Widersprüchen in den historischen Entwicklungen selbst fragen. Dabei gilt es, eine moralisierende Haltung ebenso zu vermeiden wie nachträgliche Besserwisserei. Es geht nicht darum, historische Sachverhalte nachträglich (wie ein Schiedsrichter) zu beurteilen, sondern darum, historische Prozesse genauer und differenzierter zu erklären und zu verstehen.
Die Forderung, eine eigene Fragestellung zu entwickeln, darf nicht dahingehend missverstanden werden, dass unbedingt eine „neue“ Frage aufgeworfen (und das heißt oft: an den Haaren herbeigezogen) werden muss, auf die ganze Generationen von Historiker(inne)n bislang nicht gekommen sind. Nicht nur in Einführungsveranstaltungen ist es selbstverständlich legitim, klassische Forschungsfragen neu zu stellen. Ebenso selbstverständlich kann sich Ihre Fragestellung im Verlauf ihrer Beschäftigung mit dem Thema verschieben, zuspitzen oder ändern. Wenn Sie zu Beginn über Ihr Thema wenig wissen, wird sich Ihre Fragstellung überhaupt erst durch die Lektüre der Forschungsliteratur entwickeln können.
2. Formale Kriterien |
Die folgenden formalen Kriterien muss eine Arbeit in vollem Umfang erfüllen, um von den Lehrenden des Lehrstuhls Geschichte der Neuzeit begutachtet zu werden. Sollte die Arbeit eines der Kriterien nicht erfüllen, erhält der/die Studierende die Möglichkeit, die Arbeit einmal zu überarbeiten.
2.1. Umfang
Der Umfang der Hausarbeit wird in der Regel im Seminar vorgegeben oder von der jeweils gültigen Prüfungsordnung festgelegt. Wesentliche Überschreitungen der Seitenzahl sollten mit dem Dozenten/der Dozentin abgesprochen werden. Die nachfolgenden Seitenvorgaben sind Orientierungswerte. Es obliegt dem Dozent/der Dozentin den genauen Umfang einer Hausarbeit festzulegen.
Der Umfang der Hausarbeit bemisst sich vor allem nach dem jeweiligen Studiengang. In Bachelorseminaren, in denen vier Creditpoints erworben werden, sollten die Hausarbeiten acht bis zehn Seiten sowie für sechs Creditpoints zehn bis zwölf Seiten umfassen. Studierende in Masterseminaren sollten ein Thema inhaltlich auf 15 bis 20 Seiten darstellen können.
Seitenzahlen bzw. Zeichenzahlen beziehen sich immer auf den eigentlichen Textkorpus der Arbeit ohne Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis und eventuelle Anhänge.
Der vorgegebene Umfang darf um nicht mehr als 10% über- bzw. unterschritten werden.
2.2. Form / Formatierung
Zu beachten sind: |
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2.3. Orthographie, Interpunktion, Grammatik
Sprachliche Fehler führen zur Abwertung. Sollte die Arbeit auf den ersten fünf Seiten je drei oder mehr Fehler aufweisen, erfolgt keine Bewertung.
2.4. Ausdruck / Stil
Grundsätzlich ist eine der Textsorte angemessene, den gängigen wissenschaftlichen Standards genügende Sprache zu verwenden. Insbesondere sind umgangssprachliche Formulierungen sowie eine unnötig komplizierte Sprache zu vermeiden.
2.5. Zitierweise
Verwenden Sie einheitlich eine in der Historiographie übliche Zitierweise. Eine eindeutige Zuordnung von Quellen und Sekundärliteratur muss in jedem Fall (auch mit Hilfe des Literaturverzeichnisses - siehe 3.6.) möglich sein.
3. Aufbau der Arbeit |
3.1. Titelblatt
Das Titelblatt soll in übersichtlicher Form (siehe Muster im Anhang) Angaben enthalten über: |
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Der Titel (und gegebenenfalls der Untertitel) der Arbeit soll kurz und präzise das Thema benennen. Von langen wörtlichen Zitaten als Bestandteil des Titels ist ebenso abzuraten wie von Titeln in Frageform. Unangemessen sind auch reißerische, trivialisierende oder umgangssprachliche Formulierungen („Warum die Russen in Afghanistan einmarschierten und sich dort eine blutige Nase holten“).
3.2. Inhaltsverzeichnis
Das Inhaltsverzeichnis enthält Kapitelüberschriften und die Seitenzahlen, die Seitenzählung beginnt mit der ersten Textseite (Seite 3). Obwohl das Inhaltsverzeichnis die Gliederung Ihrer Arbeit präsentiert, ist es „Inhalt“ oder „Inhaltsverzeichnis“ überschrieben, nicht „Gliederung“. Wählen Sie aussagekräftige Kapitelüberschriften, die weder zu knapp („Vorgeschichte“; „Krise“, „Neuanfang“) noch zu weitschweifig sind. Eine zu kleinteilige Untergliederung soll vermieden werden.
3.3. Einleitung
Die Einleitung ist kein Vorwort. Sie soll auf knappem Raum (maximal 10-15% der Gesamtlänge des Textes) über Ihr Vorhaben informieren und zum Weiterlesen anregen. Es ist ratsam, zumindest eine Entwurfsfassung der Einleitung schon zu Beginn des Schreibprozesses zu produzieren, um sich selbst Rechenschaft über Ziele, Fragen und Konzeption der Arbeit abzulegen. Eine knappe szenische oder feuilletonistische Hinführung zum Thema ist durchaus möglich, im Wesentlichen sollte die Einleitung aber folgende Elemente enthalten:
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Bedenken Sie beim Verfassen der Einleitung, dass diese nicht nur über Gegenstand, Fragestellung, Kontext und Gliederung Ihrer Arbeit informiert, sondern damit auch einen Erwartungs- (und Bewertungs)horizont aufspannt: Dozent(inn)en, die Ihre Arbeit lesen und bewerten, werden sich zum einen fragen, ob Sie den angekündigten Gang der Argumentation tatsächlich vollziehen, ob die einzelnen Kapitel tatsächlich sinnvoll aufeinander folgen und ob sie tatsächlich zur Beantwortung der Hauptfrage führen. Zum anderen werden sie die Einleitung daraufhin prüfen, ob Sie mit Begriffen, Theorien und Forschungskontroversen souverän umgehen, und ob Sie den Forschungsstand rezipiert oder wesentliche Positionen übersehen haben.
3.4. Hauptteil
Im Hauptteil der Arbeit geht es darum, die aufgeworfene(n) Frage(n) zu beantworten, historische Zusammenhänge darzustellen und zu erklären sowie die Forschung im jeweiligen Sachzusammenhang kritisch zu rezipieren und zu diskutieren. Der Hauptteil wird niemals mit „Hauptteil“ überschrieben, sondern besteht aus den einzelnen Kapiteln. Sofern Sie eine taugliche Fragestellung entwickelt haben, aus der sich logisch aufeinander folgende Kapitel ergeben, wird sich dieses Herzstück der Arbeit leicht organisieren lassen. Sollten Sie feststellen, dass sich das Material kaum ordnen lässt und die Darstellung über den vorgebenden Rahmen hinauswächst, müssen Sie erneut über thematische Eingrenzung und Fragestellung nachdenken.
Ihre Analyse soll nicht bei der bloßen Rekapitulation des Forschungsstandes und bei der Nacherzählung der Ereignisgeschichte stehen bleiben, sondern soll - entlang des roten Fadens Ihrer Fragestellung - Thesen bilden und diese durch das Abwägen von Fakten und Argumenten begründen. Schildern Sie nicht kostbaren Platz beanspruchende Details um der Details willen, sondern nur dann, wenn Sie damit etwas zu veranschaulichen haben. Legen Sie Wert auf Begründungen und übergreifende Zusammenhänge. Grundlegende historische Tatbestände („1945 lag ganz Deutschland in Trümmern“) können als bekannt vorausgesetzt werden. Bloße Meinungsäußerungen (Subjektive Wertungen) gehören nicht in eine wissenschaftliche Arbeit. Ihre Interpretation muss vielmehr aus der Logik der Argumentationsführung hervorgehen.
Was ein angemessener sprachlicher Stil für einen wissenschaftlichen Text ist, lernen Sie im Laufe Ihres Studiums vor allem durch die Lektüre von Fachliteratur. In jedem Fall müssen Sie eine Kombination entwickeln zwischen einem gut lesbaren, aber nicht zu feuilletonistischen Stil und wissenschaftlicher Distanz. Formulierungen in der Ich-Form sind nicht prinzipiell verboten, aber unüblich („Plausibler scheint daher, dass“ statt „Ich finde plausibler, dass“ oder „Meiner Meinung nach ist es plausibler, dass“)
Wissenschaftliche Sprache zeichnet sich dabei keineswegs durch möglichst viele Fremdworte, umständliche und prätentiöse Satzkonstruktionen aus. Eine Hilfe kann es sein, sich als Adressaten des Textes nicht den Dozenten/die Dozentin, sondern interessierte Leser(innen) vorzustellen, die über keine Spezialkenntnisse verfügen.
Indem Sie Ihre Argumente entwickeln, begeben Sie sich zwangsläufig in einen Dialog mit denen, die zu Ihrem Thema bereits geforscht und publiziert haben. Gehen Sie hier selbstbewusst vor, vermeiden Sie den Gestus der Unterordnung („Wie der Historiker X in seinem Werk ‚Y’ darlegte“). Überprüfen und kritisieren Sie ältere Positionen, reflektieren Sie, wann und in welchem Kontext bestimmte Texte publiziert wurden und ordnen Sie Ihre Überlegungen in die existierende Forschungslandschaft ein. Vermeiden Sie es dabei, Forschungspositionen zu ausführlich zu referieren. In den meisten Fällen genügt ein knapper Verweis (mit Fußnote). Da Sie sich mit Kolleg(inn)en auseinandersetzen, ist es auch nicht nötig, biographische Informationen zu den genannten Autor(inn)en zu liefern. Allenfalls deren Zugehörigkeit zu bestimmten Schulen oder wissenschaftlichen Strömungen kann im Rahmen Ihrer Argumentation erwähnenswert sein. Wenig bekannte Personen dagegen müssen (ebenso wie Fachtermini und Bezeichnungen von Institutionen, Organisationen o.ä.) bei der ersten Nennung möglichst knapp erläuternd eingeführt werden (ggf. auch in einer Fußnote).
Viele Hausarbeiten weisen nicht nur erhebliche Schwächen in Rechtschreibung und Inter-punktion auf, sondern sind im sprachlichen Ausdruck so schwach und unpräzise, dass Leser(innen) sich ratend erschließen müssen, was eigentlich ausgesagt werden soll. Sprachliche und formale Korrektheit sind keineswegs zusätzliche positive Attribute, die eine gute Arbeit noch besser machen, sondern vielmehr Grundvoraussetzungen wissenschaftlichen Schreibens; sprachliche Klarheit ist die Voraussetzung für analytische Klarheit.
Häufige Fehler sind unpräzise Begriffsbildungen, unlogische Satzanschlüsse, falsche Bezüge („Dies betraf die Frauen mehr als die Männer, von denen 2,5 Millionen Kriegswitwen waren“) und Sprünge zwischen Singular und Plural („Die SPD wandte sich strikt dagegen. Sie verlangten stattdessen“). Achten Sie auf die einheitliche Verwendung von Zeitformen (in der Regel Präteritum). Verzichten Sie auf redundante Überleitungen („Im Folgenden soll dargestellt werden, wie“), umgangssprachliche Wendungen und Verallgemeinerungen („Die Nazis waren davon nicht begeistert...“). Setzen Sie Metaphern sparsam ein und nur, wenn sie auch wirklich treffen.
Planen Sie unbedingt ausreichend Zeit ein, um vor der Abgabe der Arbeit den Text sorgfältig Korrektur zu lesen, sprachlich zu glätten und gegebenenfalls zu kürzen. Jeder Text profitiert von sprachlicher Überarbeitung und Straffung. Anschließend sollte eine unbeteiligte Person den Text kritisch lesen, deren Kritik und Verbesserungsvorschläge sollten eingearbeitet werden. Auch die fertige Druckversion muss noch einmal auf Formatierungsfehler hin überprüft werden. Wissenschaftliche Sprache zeichnet sich dabei keineswegs durch möglichst viele Fremdworte, umständliche und prätentiöse Satzkonstruktionen aus. Eine Hilfe kann es sein, sich als Adressaten des Textes nicht den Dozenten/die Dozentin, sondern interessierte Leser(innen) vorzustellen, die über keine Spezialkenntnisse verfügen.
3.5. Schluss
Der Schluss (oder: Fazit, Resümee) ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse, die nicht in drei Sätzen bestehen kann, aber auch nicht mehr als 10-15% des Gesamttextes ausmachen sollte. In diesem Teil der Arbeit sollen weder Details der Analyse wiederholt noch neue Aspekte eingeführt werden, die in der Analyse hätten behandelt werden müssen. Die in der Einleitung aufgeworfene(n) Frage(n) werden wieder aufgenommen und unter Verweis auf die Ergebnisse der Analyse beantwortet. Sie können weitere Perspektiven des behandelten Themas benennen und in einem kurzen Ausblick lohnende Fragestellungen für die künftige Forschung formulieren. Eine eigenständige (begründete) Sichtweise ist durchaus erwünscht, es muss aber nicht zwanghaft eine „neue“ und originelle Position konstruiert werden. Auch am Ende der Arbeit sollten Sie moralisierende Stellungnahmen und überflüssige Gegenwartsbezüge vermeiden.
3.6. Quellen- und Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis einer Hausarbeit ist ein Verzeichnis der verwendeten Quellen und Literatur (also keine Bibliographie mit weiterführenden Literaturhinweisen). Es verzeichnet nur, was auch im Text zitiert und worauf weiterführend verwiesen wurde. Quellen und Literatur werden getrennt aufgeführt. Konversationslexika und ähnliche Nachschlagewerke (etwa der dtv-Atlas zur Weltgeschichte) sind grundsätzlich nicht zitierfähig; es sei denn, sie werden selbst als historische Quelle verwendet oder für Definitionen herangezogen. Grundlage der Titelaufnahme ist das Titelblatt, nicht der Einband, der Schutzumschlag oder der Eintrag im OPAC
Die Auflistung der Titel erfolgt nach der alphabetischen Reihenfolge der Autorennamen. Arbeiten von mehreren Verfasser(inne)n werden unter dem ersten Namen eingeordnet. Ist ein(e) Autor(in) sowohl mit eigenen Arbeiten als auch mit Koproduktionen vertreten, sollten die von ihm/ihr allein verfassten Werke zuerst aufgelistet werden, sofern er/sie an erster Stelle unter den Autor(inn)en/Herausgeber(inne)n genannt ist. Verwendet man den Nachdruck einer Arbeit, ist dies zu vermerken. Abkürzungen für Zeitschriften oder Lexika werden alphabetisch geordnet in einer gesonderten Liste („Abkürzungsverzeichnis“) entschlüsselt. Dies gilt nicht für gebräuchliche Abkürzungen.
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Zweifellos finden sich im Internet viele nützliche Informationen, die sich für eine erste Orientierung zu einem Thema heranziehen lassen. Viele Einträge sind dabei auch von hoher Qualität. Daneben finden sich aber immer auch Artikel, die einseitig, unvollständig oder schlicht fehlerhaft sind. Die Unterscheidung zwischen zuverlässiger und unzuverlässiger Information erfordert jene Sachkenntnis, die Sie eben erst erwerben möchten. Nach wie vor sind deshalb Internetquellen nur dann zu zitieren, wenn es sich um wissenschaftlich seriöse Angebote (Fachportale, wissenschaftliche Zeitschriften o.ä.) handelt. Stoßen Sie auf anderen Internetseiten (z.B. bei Wikipedia oder auf privat betriebenen Seiten) auf interessante Informationen, so müssen Sie diese zurückverfolgen und an den zugrundeliegenden Quellen überprüfen.
Das Literaturverzeichnis präsentiert also unter Umständen nur einen Teil der Texte, die Sie zu Ihrem Thema gefunden haben. Es enthält aber in aller Regel die wichtigste Forschungsliteratur, weil Sie sich mit dieser in Ihrer Analyse auseinandergesetzt haben. Nicht verzeichnet werden solche Lexika und Handbücher, mit deren Hilfe Sie sich einen ersten Zugang zu Ihrem Thema verschafft haben, die aber nicht zitiert werden (z.B. Oldenbourg - Grundriss der Geschichte).
Die Recherche der Forschungsliteratur sollte zum einen mit Hilfe von Handbüchern und neueren Überblicksdarstellungen begonnen werden, hilfreich sind auch Rezensionen und zusammenfassende Literaturberichte, die ein Forschungsfeld behandeln und sich in wissenschaftlichen Zeitschriften oder auch im Internet finden (H-Soz-u-Kult). Keinesfalls genügt es, nur im OPAC zu recherchieren: hier finden sich nur Monographien und auch nur die, die in der jeweiligen Bibliothek vorhanden sind. Zu Rate zu ziehen sind zusätzlich Gesamtverzeichnisse (z.B. Karlsruher virtueller Katalog, KvK) und Bibliographien, die auch Aufsätze und Zeitschriftenartikel verzeichnen (z.B. Jahresberichte für deutsche Geschichte, Historische Bibliographie). Ein häufiger Fehler ist es, nur nach wenigen naheliegenden Schlagworten zu suchen. Nicht jeder Text über die Anti-AKW-Bewegung der 1970er Jahre trägt die Worte „Anti-AKW“ oder „Kernkraft“ im Titel!
Die Frage, wieviel Literatur heranzuziehen ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Zu manchen Themen existieren nur wenige Veröffentlichungen, zu anderen ließen sich mehrere Dutzend Titel finden. Entscheidend ist, dass Sie sich ein umfassendes Bild des Forschungsstandes machen und dabei sowohl die aktuellsten Veröffentlichungen als auch ältere Standardwerke heranziehen.
3.7. Abkürzungsverzeichnis
Im Abkürzungsverzeichnis werden alle im Text verwendeten Abkürzungen aufgeführt und aufgelöst. Dazu zählen nicht die im Anmerkungsapparat gebräuchlichen Kürzel (Hrsg., Bd).
3.8. Anhänge
Gegebenenfalls können Quellentexte, Bildmaterial, Karten oder Tabellen an die Arbeit angehängt werden. Es ist aber zu prüfen, ob sie nicht besser (eventuell in gekürzter Form) im Text integriert werden können und ob sie zum besseren Verständnis überhaupt notwendig sind. Fügen Sie keine Sammlung von Quellen oder Bildern bei, die nur illustrierenden Charakter haben und auf die Sie in Ihrer Analyse nicht eingehen. Die Anhänge müssen gegebenenfalls auch im Inhaltsverzeichnis aufgeführt werden.
3.9. Selbstständigkeitserklärung
Jede Arbeit enthält eine unterzeichnete Erklärung, mit der die Autorin/der Autor bestätigt, dass die Arbeit selbstständig ausgeführt wurde. Diese Erklärung wird am Ende auf einem Extrablatt beigefügt und ist eigenhändig unter Datums- und Ortsangabe zu unterschreiben:
„Hiermit versichere ich, dass die vorliegende Arbeit ______________, selbständig verfasst wurde, dass keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt wurden und dass die Stellen der Arbeit, die aus fremden literarischen Werken oder Darstellungen wissenschaftlicher oder technischer Art übernommen wurden, einschließlich der in den elektronischen Medien veröffentlichten Quellen, unter Hinweis auf die Quelle gekennzeichnet wurden. Mir ist bekannt, dass Verstöße gegen das Urheberrecht, Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche des Urhebers sowie eine strafrechtliche Ahndung durch die Strafverfolgungsbehörden begründen kann.“
4. Abgabe der Arbeit |
Die Abgabe erfolgt in der Regel am letzten Tag des Semesters, das heißt am 31.März beziehungsweise am 30.September, es sei denn, der Seminarleiter/die Seminarleiterin verfügt etwas anderes. Ausnahmen werden nur in begründeten Fällen zugelassen.
Gleichzeitig müssen alle schriftlichen Arbeiten auf den Ephorus-Server hochgeladen werden.
5. Bewertung der Arbeit |
Die Bewertung der Hausarbeit liegt im Ermessen des Seminarleiters/der Seminarleiterin. Grundsätzlich gilt jedoch, dass bei drei und mehr Fehlern auf den ersten drei Seiten die Rückgabe der Arbeit ohne Bewertung erfolgt. Bei gravierenden Mängeln im Bereich Orthografie und Stil unterliegt es ebenfalls dem Lehrenden die Hausarbeit zur einmaligen Überarbeitung zurückzugeben beziehungsweise eine Abwertung der Arbeit vorzunehmen.
6. Rückgabe der Arbeit |
Jeder Studierende ist für die Auswertung seiner Semesterleistung selbstverantwortlich und verständigt sich mit dem Lehrenden über einen entsprechenden Termin.