Mittelalter
Neuerscheinung "1100 Jahre Quedlinburg. Einblicke in das Leben auf einer Königspfalz"
1100 Jahre Quedlinburg
Einblicke in das Leben auf einer Königspfalz
Die 1.100. Wiederkehr der Ersterwähnung Quedlinburgs am 22. April 2022 bietet den Anlass, sich intensiv mit Quedlinburg als einem besonderen Aufenthaltsort des mittelalterlichen – insbesondere des ottonischen – Königtums und mit dem Leben auf einer Pfalz auseinanderzusetzen.
Quedlinburg war ein herausgehobener Ort der mittelalterlichen Könige. Hier befand sich nicht nur eine Pfalz, sondern seit 936 auch die Grablege König Heinrichs I. mit dem zu seiner Memoria errichteten Reichsstift. Zahlreiche königliche Besuche trugen dieser Bedeutung Rechnung. Die 1.100. Wiederkehr der Ersterwähnung Quedlinburgs am 22. April 2022 bietet den Anlass, sich mit Fragen zu Quedlinburg als einem besonderen königlichen Aufenthaltsort, aber darüber hinaus auch mit dem Leben auf der Pfalz zu beschäftigen. Behandelt werden die Ersterwähnung sowie die weitere Geschichte von Ort und Stift, die nicht seltenen Konflikte und die symbolische Kommunikation am Ort, aber auch die für das Stift ausgestellten Urkunden. Weitere Blicke fallen auf die Versorgung der Pfalz und die Entwicklung Quedlinburgs aus neuester archäologischer Perspektive. Zusätzlich liefert der Band Einsichten in den Bau einer Pfalz am Beispiel der Werla, in die aktuellen Grabungen in Helfta und zum Nachleben der Tilleda.
Inhalt:
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Stephan Freund
Quedlinburg, 22. April 922 und die Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Katharina Ulrike Mersch
Pfalz und Stift Quedlinburg in Konflikten des 10. bis 12. Jahrhunderts. . . . . . . . . . . . . . 41
Christoph Mielzarek
Feiern in Quedlinburg – das Fest als Herrschaftsritual . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Christian Warnke
Die ehrbaren Fälscherinnen vom Stiftsberg (I): Bemerkungen
zu den ottonischen Urkunden für das Stift Quedlinburg im 10. Jahrhundert. . . . . . . . . 95
Matthias Hardt
ex omni conlaboratu eiusdem curtis (D O I, 1): Hinterland und
Versorgung mittelalterlicher Pfalzen und Königshöfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
Tobias Gärtner
Die Entwicklung Quedlinburgs vom 10. bis zum 13. Jahrhundert
aus archäologischer Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
Markus C. Blaich
Vom Bauen einer Pfalz – Überlegungen zu Planung und Ausführung am
Beispiel von Gebesee, Pöhlde und Werla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
Felix Biermann – Gerrit Deutschländer – Norman Posselt
Königspfalz Helfta – ein Überblick zu den Forschungen 2021/22 . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
Michael Dapper
Was folgte? Die sogenannte Nachpfalzzeit in Tilleda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
Abbildungsnachweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
Register der Orte und Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221
Neuerscheinung "Otto der Große 912–973"
Stephan Freund, Matthias Puhle
Otto der Große 912–973
Kaiser der Römer, König der Völker
Als „Kaiser der Römer, König der Völker“ bezeichnet der Chronist Widukind von Corvey Otto I., als er über dessen Tod am 7. Mai des Jahres 973 schrieb. Die neue Biographie anlässlich der 1050. Wiederkehr des Todestages Ottos I. verbindet schriftliche, bildliche und archäologische Zeugnisse zu einer neuen Gesamtschau des großen Kaisers. Geschildert werden Ottos Lebensweg, zentrale ottonische Wirkungsorte sowie die wichtigsten Herrschaftssymbole und seine europäische Bedeutung durch die Wiederbegründung des Römischen Reichs 962. An ein breiteres interessiertes Publikum und Fachwissenschaftler gleichermaßen gerichtet, fasst diese neue Biographie die Forschungen der letzten 20 Jahre kritisch zusammen.
Neuerscheinung "Des Kaisers letzte Reise"
Stephan Freund/Gabriele Köster/Matthias Puhle (Hg.)
Des Kaisers letzte Reise
Höhepunkt und Ende der Herrschaft Ottos des Großen 973 und sein (Weiter-)Leben vom Mittelalter bis zur Gegenwart
Schriftenreihe des Zentrums für Mittelalterausstellungen Magdeburg, Band 8
Nach sechsjährigem Aufenthalt in Italien kehrte Kaiser Otto der Große mit seiner Familie zurück in seine Heimat im heutigen Sachsen-Anhalt. Am Palmsonntag zog er feierlich in Magdeburg ein. Mit einem glanzvollen Hoftag mit Vertretern aus der ganzen damaligen Welt feierte er traditionell das Osterfest in Quedlinburg. Zu Christi Himmelfahrt empfing er Gesandte des Kalifen von Córdoba in Merseburg. Von dort aus zog der königliche Tross weiter nach Memleben. Am 7. Mai 973 starb Otto der Große in der dortigen Pfalz und damit an dem Ort, an dem bereits sein Vater Heinrich I. verstorben war. Die 1050. Wiederkehr von Ottos Todestag im Jahre 2023 bildet den Ausgangspunkt für zahlreiche Ausstellungen und Gedenkveran-staltungen in Magdeburg, Merseburg, Memleben, Quedlinburg und Walbeck.
Zur wissenschaftlichen Vorbereitung des Jubiläums veranstaltete das Zentrum für Mittelalterausstellungen e. V. gemeinsam mit dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg und dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im Mai 2022 eine interdisziplinäre Tagung. Kernthemen waren die letzten Stationen im Leben Kaiser Ottos des Großen und insbesondere seine Rezeption in Mittelalter und Neuzeit bis in die Gegenwart.
Die Ergebnisse des Kongresses werden mit diesem Band vorgelegt. Es werden bestehende Forschungslücken geschlossen und neue Perspektiven aufgezeigt.
Neuerscheinung "Institutionalisierung und Wandel von Herrschaft"
Stephan Freund (Hg.)
Institutionalisierung und Wandel von Herrschaft
Organisation, Strukturen und Zentralisierung
Festschrift für Martin Dreher
Fragen der Institutionalisierung und des Wandels von Herrschaft zählen zu zentralen Anliegen historischer Forschung sowie der Rechts- und Verfassungsgeschichte. Die Überlieferung gestattet es, unterschiedliche Ausprägungen der Organisation menschlicher Gemeinschaften bis in hellenistische Zeit zurückzuverfolgen. Vor diesem Hintergrund befassen sich die Beiträge des Bandes exemplarisch mit Regelungsmechanismen. Der Achäische Bund wird ebenso thematisiert wie die Entstehung der Isonomie und der attische Seebund. Gefragt wird nach der Sicht auf die Tyrannis bei Aristoteles, nach entsprechenden Formen der Erinnerung, nach Regelungen zur Konfliktregulierung sowie nach politischen Zentren des bundesstaatlichen Gemeinwesens im antiken Griechenland. In einem Exkurs erfolgt ein Sprung ins Mittelalter, um die Herrschaftsstrukturen in karolingischer und ottonischer Zeit zu vergleichen. Die Beiträge nehmen damit zugleich Bezug auf Fragen zwischenstaatlicher Beziehungen in der Antike, einem der zentralen Forschungsinteressen von Martin Dreher, dem langjährigen Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Otto-von-Guericke-Universität, dem der Band gewidmet ist.
Neuerscheinung "Eine Brückenlandschaft in Sachsen-Anhalt. Pfalzen und Zentralorte im östlichen Harzvorland"
In der Reihe 'Palatium. Studien zur Pfalzenforschung in Sachsen-Anhalt' ist soeben der gemeinsam von Prof. Stephan Freund, Dr. Pierre Fütterer, Alena Reeb und Michael Belitz (alle Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters) herausgegebene Band "Eine Brückenlandschaft in Sachsen-Anhalt. Pfalzen und Zentralorte im östlichen Harzvorland" erschienen.
Das östliche Harzvorland zwischen Saale, Elbe, Unstrut und Bode wurde aufgrund ausgezeichneter Bodenqualitäten und zahlreicher Bodenschätze bereits seit dem Neolithikum besiedelt. Im Frühmittelalter trafen hier Franken, Thüringer, Sachsen und Slawen aufeinander, so dass die Region geradezu als ethnischer ‚Schmelztiegel‘ und als regelrechte ‚Brückenlandschaft‘ bezeichnet werden kann. Obwohl zentrale Orte und zahlreiches Reichsgut in diesem Raum bekannt sind, fehlt es für die Zeit vom 9. bis ins frühe 13. Jahrhundert an Nachrichten über nennenswertes herrschaftliches Engagement. Den Gründen dafür gehen die Beiträge in diesem Band nach. Gefragt wird auch nach den naturräumlichen Voraussetzungen, den politischen Aktivitäten und den geschaffenen Strukturen unter anderem in Form von Burgen und Wegenetzen, die die Grundlage für die Entstehung wichtiger Herrschaftszentren unter den sogenannten Askaniern seit dem 12. Jahrhundert bildeten.
Zweite Förderperiode für das Repertorium der deutschen Königspfalzen
Mit Förderbescheid vom 8. Juni 2022 hat das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt die Mittel für die zweite Bearbeitungsphase des Bandes Sachsen-Anhalt des Repertoriums der deutschen Königspfalzen zur Verfügung gestellt. Von Oktober 2022 bis September 2024 werden damit 2,5 wissenschaftliche Mitarbeiterstellen sowie Sachkosten finanziert.