Allgemein
Pressemitteilung: Übergabe der Forschungsergebnisse
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste förderte von November 2013 bis Januar 2017 ein Projekt zur Provenienzforschung, das in Kooperation zwischen dem Institut für Geschichte der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg (OvGU), Lehrstuhl Geschichte der Neuzeit, Leitung Prof. Silke Satjukow, und dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt (LASA) durchgeführt wurde. Die Ergebnisse des Projekts „Zur Rolle von beeidigten und öffentlich bestellten Versteigerern in Sachsen und der Provinz Sachsen bei der Verwertung des Eigentums von Emigranten und deportierten jüdischen Bürgern im Zeitraum 1933 bis 1945“ werden jetzt dem Landesarchiv übergeben.
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Glaube und Geschlecht - Gender Reformation
Internationale und interdisziplinäre Tagung der Otto-von-Guericke Universität zum Reformationsjubiläum 2017. 29. Juni - 1. Juli 2017 Magdeburg
Die Reformation wurde durch das religiöse Engagement der Laien getragen, ein Aufbruch, der Frauen völlig neue Handlungsmöglichkeiten eröffnete und die Geschlechterordnung in den europäischen Ländern nachhaltig veränderte. Sie hat daher nicht nur einen einschneidenden Wandel durch die erstmalige Möglichkeit der Wahl zwischen Glaubensrichtungen bewirkt, sondern durch die Ehelehren Martin Luthers und weiterer Reformatoren die Rollen von Männern und Frauen, Müttern und Vätern sowie die Vorstellungen vom Zusammenleben der Geschlechter nachhaltig und bis in die Gegenwart geprägt.
Geschlechterfragen und die Einbindung von Frauen bilden trotz der Ökumene bis heute – als letzte Bastion der einen, als liberales Aushängeschild der anderen Konfession – den immer wieder betonten Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus.
Die interdisziplinäre wie internationale Tagung „Glaube und Geschlecht – Gender Reformation“ möchte sich mit diesem Grundlagenthema der Reformation vor allem unter der Perspektive der Wechselbeziehungen zwischen „Glaube und Geschlecht“ auseinander setzen. Sie betrachtet Bezüge, die erstmals von Frauen und Männern in der reformatorischen Bewegung des 16. Jahrhunderts hergestellt und gelebt wurden und jenseits von Konfession und eigener Gläubigkeit bis heute ein Kulturgut der westlichen Welt darstellen. Dabei fragt sie sowohl nach den Anteilen von Männern und Frauen an Kirche und Religiosität als auch nach ihren durch die Religion begründeten oder bedingten Rollen, Räumen, Aufgaben und Lebenswegen, nach Gewinnen, Verlusten und nach Kontinuitätslinien bis in die heutige Gesellschaft.
Aus unterschiedlicher Perspektive wird sowohl nach brisanten und vieldiskutierten Entwicklungen, wie den aktuellen Überlegungen zur Einführung eines weiblichen Diakonats in der katholischen Kirche gefragt, als auch nach den Wechselwirkungen von Glaube und Geschlecht in weiteren Religionen wie dem Hinduismus, Buddhismus, Judentum und Islam. Die Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der Vereinbarkeit vor allem nichtchristlicher mit den Gesellschafts- und Geschlechterordnungen christlich geprägter europäischer Länder dürfte vor dem Hintergrund der jüngsten Migrationsbewegungen zu den aktuellsten Fragen der Gegenwart zählen.
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Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags
Gefördert von der "Gesellschaft der Freunde und Förderer der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg"
Vortragsreihe Magdeburger Recht
Zum siebten Mal veranstalten das Kulturhistorische Museum Magdeburg, der Bereich Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität und das Zentrum für Mittelalterausstellungen die Vortragsreihe „Das Magdeburger Recht“.
Im Fokus der Vortragsreihe stehen Kunstwerke und der Handel mit diesen in den Städten, die vom Magdeburger Recht geprägt sind.
Das Magdeburger Recht prägte nicht nur Rechtsbeziehungen, sondern beinahe jeden Lebensbereich in den Städten seiner Geltung. So hatte es auch Anteil an der Entwicklung des Bürgertums. Innerhalb dieser neuen sozialen Gruppe entwickelte sich eine reiche Oberschicht, die bald das Bedürfnis nach Repräsentation verspürte. So konnten es sich etwa Kaufleute leisten, als Förderer von Kunst und Architektur aufzutreten. Nicht mehr allein die Kirchen und Stadtherren, sondern auch Bürger nahmen so Einfluss auf das Erscheinungsbild ihrer Stadt. Durch die wachsende Nachfrage und den gestiegenen Bedarf kamen Künstler in die neuen Zentren von Kunst und Kultur. Dort entstanden Luxusgüter, welche auch über den Fernhandel verkauft wurden. Viele Zeugnisse sind uns noch heute überliefert und beweisen die Bedeutung und das Selbstbewusstsein, mit dem die Menschen ihre Städte prägten.
Diese Kunstwerke und der Handel damit stehen in diesem Halbjahr im Fokus der Vortragsreihe. Die Reise führt über Krakau nach Lübeck, nimmt Künstler sowie Auftraggeber in den Blick und ordnet Entwicklungen und Trends ein.
Der erste Vortrag der Reihe
„Vor Veit Stoß. Künstler- und Auftraggebernetzwerke
im spätmittelalterlichen Krakau“
von Dr.Winfried Franzen (GWZO Leipzig)
findet am Dienstag, den 24.04.2017, um 19.00 Uhr
im Kaiser-Otto-Saal, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, statt.
Der zweite Vortrag der Reihe
„Lübecker Retabelkunst"
von Dr. Jan Friedrich Richter (Kulturhistorisches Museum Magdeburg)
findet am Dienstag, den 23.05.2017, um 19.00 Uhr
im Kaiser-Otto-Saal, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, statt.
Der dritte Vortrag der Reihe
„Luxusgüterhandel und Kulturtransfer"
von Prof. Dr. Barbara Welzel (Technische Universität Dortmund)
findet am Dienstag, den 13.06.2017, um 19.00 Uhr
im Kaiser-Otto-Saal, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, statt.
Wir laden Sie herzlich zu den drei Vorträgen ein und freuen uns auf Ihr kommen. Der Eintritt ist frei.
Kontakt:
Zentrum für Mittelalterausstellungen
Otto-von-Guericke-Str. 68-73, 39104 Magdeburg
Tel. 0391-540 35 82
info@mittelalterausstellungen.de
Ehrenkolloquium Prof. Dr. M. Dreher am 31.03./01.04.2017
Aufgrund der 2018 anstehenden Pensionierung von Prof. Dr. M. Dreher findet am 31.03. und 01.04.2017 im Senatssaal der Universität (Geb. 5) ein Ehrenkolloquium mit dem Thema "Institutionalisierung und Wandel von Herrschaft – Organisation, Strukturen, Zentralisierung" statt. ReferentInnen und Themen sind im nebenstehenden Flyer aufgeführt. Wir möchten daher alle Interessierten herzlich zur Teilnahme einladen.
Mit freundlichen Grüßen
K.Jahn und Y.Löbel
Weitere Informationen finden Sie im Flyer.
Neuerscheinung: Lexikon Bd. 1: Frauen in Sachsen-Anhalt vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert
Das Lexikon stellt Frauen vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert vor, die sich im Raum des heutigen Sachsen-Anhalts und über ihn hinaus durch ihr Können, ihr Engagement und ihre gestalterische Kraft in besonderer Weise verdient gemacht haben, darunter Berühmtheiten wie Zarin Katharina, Kaiserin Theophanu, Katharina von Bora oder die Dichterin Anna Louisa Karsch.
In über 120 biographisch-bibliographischen Porträts werden die Lebenswege und Leistungen von Kaiserinnen, Fürstinnen, Schriftstellerinnen, Musikerinnen, Patrizierinnen, Äbtissinnen, Reformatorinnen oder Mystikerinnen neuartig präsentiert. Aber auch bislang unbekannte Bürgerinnen, Mägde, Ökonominnen oder Dichterinnen werden erstmals biographisch erfasst und als gesellschaftliche, soziale, unternehmerische, künstlerische oder kulturelle Akteurinnen vorgestellt. Der Band verbindet den wissenschaftlichen Blick auf Berühmtheiten mit der Erinnerung an das bedeutsame Wirken heute vergessener Frauen und der erstmaligen Vorstellung besonderer Frauenpersönlichkeiten.
Ringvorlesung der FHW: Die Reformation – Eine religiöse, kulturelle und politische Bewegung
Die interdisziplinäre Ringvorlesung verfolgt die Entstehung, den Verlauf, die Entwicklung und die Auswirkungen der Reformation im deutschsprachigen Raum und in ausgewählten europäischen Ländern. Ihr Augenmerk gilt dabei sowohl der Reformationsbewegung, ihren Vertretern, der Theologie und Ethik, den politischen Konzepten als auch neueren Forschungsansätzen zur Geschichte von Reformation und Protestantismus. Einen besonderen Schwerpunkt legt die Ringvorlesung auf den Transformationscharakter der neuen religiösen und sozialen Lehren im Hinblick auf das gesellschaftliche, kulturelle Leben und Zusammenleben, auf die Verwendung neuer medialer Kommunikationspraktiken und die mit der sozialen, kulturellen und religiösen Alltagskultur stets verbundene politische Entwicklung in der europäischen Geschichte. Indem sie in einmaliger Konzentration die Vorträge von Forschern und Forscherinnen aus der Kirchen-, Kunst- und Rechtsgeschichte, der Geschichtswissenschaft, Theologie und Philosophie vereint, bietet sie ein interdisziplinäres Prisma der aktuellen wissenschaftlichen Reflexionen im Kontext des Reformationsjubiläums.
Studierende können die Ringvorlesung mit einer Prüfung in Form einer schriftlichen Klausur am 4.7.2017 (HS 6, 17.15-18.45 Uhr) abschließen und sie bei bestandener Prüfung mit maximal 5 CP (unbenotet) anrechnen. In Studiengängen der FHW, die ein Modul beinhalten, das den Besuch einer interdisziplinären Ringvorlesung voraussetzt, kann die Anrechnung in diesem Modul erfolgen; in allen anderen Studiengängen der OvGU kann die Ringvorlesung im jeweiligen optionalen Bereich des Studiengangs angerechnet werden (bitte nehmen Sie jeweils Rücksprache mit dem oder der Studiengangsbeauftragten Ihres Studiengangs)
Weitere Informationen finden Sie hier