Allgemein
Neuerscheinung "Kaisertum, Papsttum und Volkssouveränität im hohen und späten Mittelalter"
Soeben ist im Peter Lang Verlag die von Stephan Freund und Klaus Krüger herausgegebene Festschrift "Kaisertum, Papsttum und Volkssouveränität im hohen und späten Mittelalter" erschienen, in der Studien zu Ehren Helmut G. Walthers gesammelt sind.
Kaisertum, Papsttum und Volkssouveränität im hohen und späten Mittelalter sind zentrale Aspekte des wissenschaftlichen Œuvre von Helmut G. Walther. Aus methodisch und inhaltlich ganz unterschiedlichen Perspektiven wenden sich die einzelnen Autoren in ihren Beiträgen diesen Themen zu und bringen damit zugleich ihre lanjährige Verbundenheit mit Helmut G. Walther zum Ausdruck. Die deutsche Königserhebung, das Verhältnis des Papsttums zu den deuten Fürsten, die politische Theorie Wilhelm von Ockhams, die Symbolik des Reichs in Hansestädten, der Beitrag scholastischer Theologen zum werdenden Staat der Moderne sowie Wissen als soziales System stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen.
Lernorte: Geschichtsvermittlung in der Mediengesellschaft
In einem gerade im Mitteldeutschen Verlag erschienen Sammelband haben sich Studierende mit Werbestrategien für Industrieregionen Sachsen-Anhalts beschäftigt. Der Band ist eines der Ergebnisse des Lehrformates Lernorte: Geschichtsvermittlung in der Mediengesellschaft, die in den letzten Jahren im Fachgebiet Geschichte und Öffentlichkeit der Fachdisziplin Geschichte der OvGU erarbeitet wurden.
Mit der zunehmenden Industrialisierung Deutschlands seit Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte sich die alte Kulturlandschaft gravierend. Damit stieg der Bedarf an einer Kommunikation des Industriemodells als sinnstiftend für die jeweilige Region. Auch Vertreter der Kirchen beteiligten sich an diesem Diskurs. Anlässlich einer Tagung von Pfarren der Industriegemeinden Mitteldeutschlands im Januar 1927 hieß es: „Warum sollen wir um Vergangenes klagen? In allem was ist, ist der Wille Gottes. Das Lied der Arbeit ist ein anderes, gewaltigeres geworden. Und so, wie die Erde ist, ist sie des Herrn.“
Anhand der Beispiele der Industriestadt Magdeburg, des Braunkohlereviers Geiseltal, des Kupferschieferbergbaureviers im Mansfelder Land und der Chemieregion Leuna-Merseburg zeichnen die Autorinnen und Autoren die Bewerbung dieser Industriestandorte bis in die Gegenwart nach. Der Band umfasst 143 Seiten und ist reich bebildert.
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Dr. Katrin Passens zum Thema Stasi-Untersuchungshaft. Funktion und Entwicklung von 1971 bis 1989
Mehr als 30.000 Menschen waren unter Erich Honecker, dem damaligen Chef der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), von 1971 bis 1989 in Untersuchungshaft beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Das betraf in dieser Zeit allein in den früheren Bezirken Halle und Magdeburg, dem heutigen Sachsen-Anhalt, über 6.000 Männer und Frauen. Fast alle waren von ihnen waren aus politischen Gründen in den MfS-Haftanstalten „Roter Ochse“ in Halle und am Magdeburger Moritzplatz inhaftiert.
In ihrem 2012 erschienenen Buch „MfS-Untersuchungshaft. Funktionen und Entwicklung von 1971 bis 1989“ geht die Berliner Politikwissenschaftlerin Dr. Katrin Passens der Frage nach, welche Rolle diese Haft im Staatswesen der DDR einnahm. Diesbezüglich gab es im Verlaufe der Honecker-Ära durchaus Veränderungen, abhängig z.B. von außen- und innenpolitischen Faktoren. Schon allein die Androhung von Haft wurde von der SED in dieser Zeit massiv als politisches Zwangsmittel genutzt. Dies vor allem als Versuch, die Flucht- und Ausreisebewegung der 1970er und 1980er Jahre einzudämmen. Aber nicht immer zeigte es Wirkung: Viele Ausreiseantragsteller nahmen ihre Verhaftung in Kauf. Auch politische Oppositionelle ließen sich nicht mehr in jedem Fall durch Haftandrohung reglementieren.
Zu den Forschungsergebnissen von Frau Dr. Passens äußern sich an diesem Abend auch Herr Dr. Alexander Bastian und Herr Dr. Alexander Sperk, beide Verfasser von regionalen Studien zu den Stasi-Untersuchungshaftanstalten in Magdeburg bzw. in Halle. Anschließend besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg, der BStU-Außenstelle Magdeburg und des Dokumentationszentrums des Bürgerkomitees Magdeburg e.V.
Ort: Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg
Veranstaltungsraum (ehem. Gerichtssaal), 1. OG
Zeit: 14.4.2014, 18.00 Uhr
Einschreibungen in die Lehrveranstaltungen des Bereichs Geschichte im Sommersemester 2017
Nach dem Ende der offiziellen Einschreibung sind in einzelnen Lehrveranstaltungen des Bereichs Geschichte noch Plätze frei. Wenn Sie Interesse an der Teilnahme haben, melden Sie sich bitte unter
Bitte beachten Sie, dass die o.g. Mailadresse ausschließlich zum Zweck der Einschreibung in der Woche vom 27.3. bis 31.3. abgerufen wird. Außerhalb dieses Zeitraumes wenden Sie sich bitte an: steffi.kaltenborn@ovgu.de
Ringvorlesung 23/24 Programm
Verantwortliche: Prof.in Dr. Eva Labouvie/Prof. Dr. Mathias Tullner
Die Ringvorlesung wird von der Otto-von-Guericke-Gesellschaft e.V. veranstaltet.
Sie ist Teil des Programms „Studieren ab 50“ der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Inhalt:
“Weltsichten und Lebenswelten zur Zeit Otto von Guerickes. Das 17. Jahrhundert zwischen Krisen und Konfessionen, Absolutismus und beginnender Moderne“
Die Vorlesungen finden jeweils dienstags von 17:15 bis 18:45 Uhr im Guericke-Zentrum (Lukasklause), Schleinufer 1, 39104 Magdeburg, statt.
Der Eintritt ist frei, die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich!
Die Ringvorlesung der Otto-von-Guericke-Gesellschaft e.V., die sich an alle Interessierten aus der Guericke-Gesellschaft, dem Programm der Otto-von-Guericke-Universität für das „Studieren ab 50“ und an alle Studierenden richtet, befasst sich im Wintersemester 2023/24 mit der historischen Einordnung Otto von Guerickes in seine Zeit. Unter regional-, sozial- und vor allem kulturgeschichtlicher Perspektive soll es darum gehen, das von der Forschung als „Zeitalter der Krisen und Konflikte“ wahrgenommene 17. Jahrhundert, das Jahrhundert also, von welchem Otto von Guericke 84 Jahre in eigener Person erleben durfte, in repräsentativen Facetten vorzustellen.
Bei den Referenten und Referentinnen der Einzelthemen handelt es sich um wissenschaftliche Experten und Expertinnen, die sich in Lehre und Forschung, Promotionen oder Habilitationen mit den jeweiligen Themenfeldern intensiv auseinander gesetzt haben. Ihre Vorträge präsentieren den neuesten Forschungsstand und zum Teil auch bisher unbekannte Forschungsergebnisse.
Neben Überblicksthemen werden einige Themenbereiche explizit anhand regionalgeschichtlicher Ereignisse und lokaler Beispiele (Magdeburg, heutiges Sachsen-Anhalt, Mitteldeutschland) vorgestellt.
Programm
10. Oktober 2023
Patrick Janocha (Doktorand an der Otto-von-Guericke-Universität, Gymnasiallehrer)
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse und die Transformation von Weltsichten
17. Oktober 2023
Prof. Dr. Eva Labouvie (Geschichte, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Die Ausbildung absolutistischer Herrschaftssysteme in Europa und im Heiligen Römischen Reich
24. Oktober 2023
Stefanie Fabian (Doktorandin an der Otto-von-Guericke-Universität, Eike-von-Repgow-Stipendiatin der Stadt und der Universität Magdeburg)
Bündnisse, Kriege und Friedenswerke im Zeitalter der Krisen
7. November 2023
Prof. Dr. Mathias Tullner (Geschichte, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Der Aufstieg Preußens und die Folgen für Mitteldeutschland
14. November 2023
Prof. Dr. Eva Labouvie (Geschichte, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Geschlechterverhältnisse, geschlechtsspezifische Aufgaben, Räume und Lebensweisen im 16. und 17. Jahrhundert
21. November 2023
Dr. Mareike Fingerhut-Säck (Habilitandin, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Religiöse Strömungen im 17. Jahrhundert und die Entstehung des Pietismus im Harz
28. November 2023
Gordon Musiol (Landeshauptstadt Magdeburg, Tourist Information)
Migration im 17. Jahrhundert und die Gründung der Pfälzer Kolonie in Magdeburg 1689
5. Dezember 2023
Prof. Dr. Mathias Tullner (Geschichte, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Frühindustrialisierung, Wirtschaft und Marktwirtschaft in Mitteldeutschland
12. Dezember 2023
Prof. Dr. Eva Labouvie (Geschichte, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Die Pest in Magdeburg in Zeiten von Not und Mangel (mit Schwerpunkt auf den Pestwellen der 1680er Jahre)
19. Dezember 2023
Anita Henneberger (Doktorandin an der Otto-von-Guericke-Universität, Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Tot, Sterben und Bestattungswesen im 17. Jahrhundert am Beispiel des ernestinischen Adels
9. Januar 2024
Katrin Gäde (Doktorandin an der Otto-von-Guericke-Universität, Gymnasiallehrerin)
Ehen und Familien im Adel des 17. Jahrhunderts (mit regionalem Ausblick)
16. Januar 2024
NN (Prof. Dr. Jan Standke, Universität Braunschweig, angefragt)
Literatur, Buch- und Medienmarkt im 17. Jahrhundert
23. Januar 2024
Dr. Jana Tempelhoff (Archiv des Landtages von Sachsen-Anhalt)
Erziehung, Bildung, Schulwesen und Alphabetisierung in unruhigen Zeiten im Raum Sachsen-Anhalt
30. Januar 2024
Dr. Christian Landrock (Leiter des Museums Burg Schönfels, Lichtentanne)
Das Haus am Remtergang 1 in Magdeburg. Stadtgeschichte und lebensweltliche Einblicke am Beispiel eines Hauses und seiner Bewohner im 17. Jahrhundert
Vortrag „Die Frauen in der Magdeburger Stadtverordnetenversammlung. Weibliche politische Partizipation im Raum Sachsen-Anhalt zwischen 1893 und 1933“
Vortrag im Rahmen der Stadtgeschichtlichen Sommerabende, veranstaltet vom Stadtarchiv Magdeburg
Dr. des Sina Speit, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Dienstag, 17. September 2024, 19:00 Uhr, Altes Rathaus, Kaiserin-Adelheid-Foyer, Alter Markt 6, 39104 Magdeburg
Sina Speit stellt ihr aktuelles Forschungsprojekt zur weiblichen politischen Partizipation im Raum Sachsen-Anhalt zwischen 1893 und 1933 vor. Der Vortrag zeigt auf, wie Frauenrechtlerinnen der sogenannten ersten Frauenbewegung in der Region für Gleichberechtigung der Geschlechter kämpften und wie sie ihr kommunalpolitisches Engagement nach Durchsetzung des Frauenwahlrechts in die Stadtparlamente trugen. Dabei liegt der Fokus auf den Frauen in der Magdeburger Stadtverordnetenversammlung und ihr politisches Wirken zur Zeit der Weimarer Republik (1919–1933).